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God of War 2

Die Welt ist voller Kuriositäten: Nachdem das erste „God of War“ auf Grund verweigerter USK-Altersfreigabe erst mit einem Jahr Verspätung auf dem deutschen Markt erscheinen durfte und sich nach dem Amoklauf in Emsdetten mal wieder eine Anti-Videospiel-Stimmung eingestellt hat, erscheint „God of War 2“ Mitte April völlig ungekürzt und hochoffiziell in Deutschland. Und nein, das Spiel ist nicht harmloser als der erste Teil, sondern eher noch deutlich brutaler. „God of War 2“ bietet viel Blut, grausame Tötungsszenen und auch etwas Sex. Wenn ihr auf all das steht, bekommt ihr hier eines der besten Action-Adventures aller Zeiten geboten und das wohl letzte „große“ PlayStation 2-Spiel. Wenn ihr das erste „God of War“ noch nicht gespielt haben solltet, ist es nur zu empfehlen, dass ihr das noch schnell nachholt, denn der zweite Teil setzt genau da an, wo der erste aufhörte. Anti-Held Kratos ist es am Ende des ersten Teils gelungen, den Gott des Krieges, Ares, zu töten. Fortan war Kratos der Kriegsgott und noch um einiges brutaler als sein Vorgänger. Nach und nach lässt Gott Kratos die Spartaner Städte erobern, um sich ein gewaltiges Reich aufzubauen. Auf Rhodos bekommt Kratos es jedoch mit Athena zu tun und die Göttin verwandelt den bösen Buben wieder in einen Menschen.

Zudem erweckt sie den Koloss von Rhodos zum Leben, der Kratos töten soll. An dieser Stelle steigt ihr ins Spiel ein und tötet gleich zu Beginn ein paar Soldaten und anschließend schickt ihr den Koloss in die ewigen Jagdgründe. „God of War 2“ spielt zwar im alten Griechenland und wartet mit vielen Personen der griechischen Mythologie auf, doch die überlieferten Zusammenhänge nimmt das Spiel alles andere als ernst und so erzählt „God of War 2“ (mal wieder) eine Geschichte, die ihr in keinem Geschichtsbuch finden werdet. Diese Geschichte ist nicht schlecht, doch zu fesseln weiß sie nicht. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, eine persönliche Beziehung zu ihr aufzubauen, weshalb es das Gameplay ist, was euch vor den Fernseher bannen wird. In dieser Hinsicht hat sich in „God of War 2“ im Vergleich zum Vorgänger aber herzlich wenig geändert, was aber nicht schlimm ist, denn der erste Teil hat sich bekanntlich göttlich gespielt. Mittels Analogstick dirigiert ihr Kratos absolut präzise durch die Welten und mit Quadrat bzw. Dreieck haut ihr zu. Ein Angriff mittels Quadrat ist schwächer als einer per Dreieck, aber miteinander kombiniert sind die Angriffe absolut tödlich. Es gilt möglichst mächtige Combos aus dem Hut zu zaubern, was aber gar nicht mal so schwer ist. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase macht ihr die ersten Gegner problemlos platt.

Wenn ihr eine zweite Waffe im Gepäck habt, könnt ihr diese auch problemlos in eure Kombination einbauen, ohne diese beenden zu müssen. So offenbaren sich euch mit der Zeit immer mächtigere Angriffe. Ebenfalls sehr wichtig sind Konterattacken, die je nach Waffe und zusätzlich zu L1 gedrückter Taste (Quadrat, Kreis oder Dreieck) unterschiedlich ausfallen. In Bosskämpfen müsst ihr auch wieder auf Kontext-sensitive Tasten achten. Nur wenn ihr die eingeblendete Taste rechtzeitig drückt, habt ihr eine Chance auf den Sieg und bekommt die Möglichkeit, extrem brutale Einlagen zu sehen. Im Laufe des Spiels erlernt ihr viel neue Magie und erhaltet zahlreiche neue Waffen, wobei die Anfangswaffen eigentlich immer die erste Wahl bleiben werden (auch wenn andere Waffen auch sehr stark sind, besonders dann, wenn ihr sie aufgewertet habt). Neu sind im zweiten Teil die beiden Szenen, in denen ihr auf solchen Viechern fliegt, Kontext-sensitive Tasten drückt und Feinde abwehrt. Das ist ganz spaßig und eine gelungene Abwechslung zum sonstigen Herumgerenne.

In Bezug auf die Gegner trefft ihr in „God of War 2“, wie anfangs schon erwähnt, auf Gestalten aus der griechischen Mythologie. Als da wären: Zyklopen, Minotauren, Harpien und sogar Götter wie Zeus – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Neben den zahlreichen Kämpfen bietet „God of War 2“ auch wieder einige Rätsel, in denen es aber primär um das Umlegen von Schaltern bzw. andere Denkaufgaben und so geht. Sonderlich gefordert werdet ihr von den Rätseleinlagen eigentlich nie. Das heißt aber nicht, dass ihr euch wie Idioten anstellen dürft. Nachdenken müsst ihr schon. Ein Spieldurchgang dauert beim ersten Mal gut 15 Stunden, was für ein Action-Adventure relativ viel ist. Und es ist echt so, dass das Spiel in diesen 15 Stunden kein einziges Mal langweilig wird. Ihr werdet immer blendend unterhalten. Technisch gehört „God of War 2“ ebenfalls zu den besten PlayStation 2-Spielen überhaupt. Die Grafik ist unglaublich detailreich und voller genialer Effekte – man könnte glatt meinen, dass es sich hierbei um einen Starttitel für die PlayStation 3 handelt. Auch der Sound ist über jeden Zweifel erhaben und absolut stimmig und schlichtweg superb.